Knochenaufbau

Grundlagen und Verfahren

Endlich wieder kraftvoll zubeißen können

Ein stabiler Kieferknochen ist essenziell für die langfristige Verankerung von Zähnen und Zahnimplantaten. Durch Zahnerkrankungen, Verletzungen oder altersbedingten Knochenabbau kann es jedoch zu einem Volumenverlust des Kieferknochens kommen. In solchen Fällen kann ein gezielter Knochenaufbau (Augmentation) notwendig sein, um die Stabilität der Kieferstruktur wiederherzustellen.

Ursachen für Knochenschwund im Kiefer

Knochenschwund im Kiefer (Kieferatrophie) kann verschiedene Ursachen haben:

  • Zahnverlust: Nach dem Verlust eines Zahnes bildet sich der nicht mehr belastete Kieferknochen zurück.

  • Parodontitis: Entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates führen oft zum Knochenabbau.

  • Längere Zahnlosigkeit: Ohne Kaubelastung geht der Knochen sukzessive zurück.

  • Unfälle oder Tumorerkrankungen: Traumata oder operative Eingriffe können zu Knochendefekten führen.

Methoden des Knochenaufbaus

Um den Knochen für eine spätere prothetische Versorgung oder Implantation vorzubereiten, gibt es verschiedene Techniken des Knochenaufbaus:

  1. Knochenblocktransplantation

    • Eigenknochen wird aus einem anderen Bereich des Kiefers oder Körpers (z. B. Beckenkamm) entnommen und in den Kiefer transplantiert.

    • Hohe Erfolgsrate, aber invasiver Eingriff.

  2. Sinuslift (Kieferhöhlenanhebung)

    • Wird insbesondere im Oberkiefer-Seitenzahnbereich angewendet.

    • Der Kieferhöhlenboden wird angehoben und mit Knochenersatzmaterial oder Eigenknochen aufgefüllt.

  3. Geführte Knochenregeneration (GBR – Guided Bone Regeneration)

    • Einsatz von Membranen, um das Wachstum von Knochengewebe gezielt zu steuern.

    • Kombination mit Knochenersatzmaterialien möglich.

  4. Bone Splitting/Bone Spreading

    • Bestehender Knochen wird vorsichtig gespalten und gedehnt, um Implantate setzen zu können.

  5. Knochenersatzmaterialien

    • Biokompatible synthetische oder natürliche Materialien, die den Knochenaufbau unterstützen.

    • Beispiele: Hydroxylapatit, Trikalziumphosphat, xenogene Materialien (tierischen Ursprungs).

Heilung und Prognose

Nach dem Knochenaufbau benötigt der Körper mehrere Monate, um den neuen Knochen stabil in die Kieferstruktur zu integrieren. Die Einheilzeit variiert je nach Verfahren und individueller Heilungsfähigkeit zwischen 4 und 9 Monaten. Eine gute Mundhygiene, Nichtrauchen und eine gesunde Ernährung fördern den Heilungsprozess.

Fazit

Der Knochenaufbau ist eine bewährte Methode, um verloren gegangene Knochensubstanz im Kiefer zu regenerieren. Moderne Techniken und Materialien ermöglichen es, auch bei starkem Knochenschwund eine stabile Grundlage für Zahnimplantate und andere prothetische Lösungen zu schaffen. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Planung durch den Zahnarzt sind entscheidend für den langfristigen Erfolg des Eingriffs.

toggle icon
Sprechzeiten

MO, DI, DO:
8:00 – 12:30 und 14:00 – 17:30

MI, FR:
8:00 – 12:30

Cookie Consent mit Real Cookie Banner